Kriterien für eine Erschliessungs-Lösung von Hegi
Die Stadt Winterthur hat ein kooperatives Planungsverfahren durchgeführt. Dieses zeigte, dass die oberirdische Variante nicht zu überzeugen vermochte und politisch als nicht umsetzbar erkannt wurde. Die nachfolgenden Artikel zeigen Kriterien auf, welche wir VOR dem kooperativen Verfahren vom Herbst 2012/Winter 2013 formuliert haben. Viele der genannten Kriterien wurden im kooperativen Verfahren berücksichtigt und führten zum Resultat, dass eine Tunnellösung als geeignetste Variante ermittelt werden konnte.
Ob eine Lösung mehr oder weniger kostet, darf nicht Kriterium sein! Wenn beispielsweise eine Lösung die «wenig» kostet, den Ist-Zustand verschlechtert, ist das dafür aufgewendete Geld in jedem Falle als «verschleudert» zu betrachten. Kosten müssen darum immer in Beziehung mit den erzielten Leistungen gesetzt werden!
Eine klare, direkte Linienführung bietet viele Vorteile. Zeitersparnisse und Effizienz sind wohl ganz wichtige. Jede Kurve führt zu Abbremsen und Beschleunigen. Dies führt zu mehr Lärmbelastung und braucht mehr Energie.
Das städtische Gesamtverkehrskonzept (sGVK) möchte den Langsamverkehr durch attraktive Schnellrouten fördern und so erreichen, dass mehr Leute zugunsten des Velos auf das Auto verzichtet. Darum sollte eine Erschliessungslösung daran gemessen werden, welche Auswirkungen sie auf den LIV hat.
Eine Lösung ist umso besser, je weniger sie bewohntes Gebiet belastet. Dieses Kriterium dürfte unbestritten sein.
In Winterthur gibt es zwei grössere Freihaltegebiete. Das eine um die Mörsburg, das andere um das Schloss Hegi. Mit dem Freihaltegebiet um das Schloss Hegi soll der historische Charakter des Gebietes bewahren. Über das Freihaltegebiet hinaus erstreckt sich das Naherholungsgebiet Hegmatten über Landwirtschaftsland bis nach Wiesendangen.
Im Gebiet Hegmatten ist ein Hochwasser-Rückhaltebecken geplant, welches Schäden bei Hochwassern vermeidet oder mindert. Die Realisierung einer Erschliessung von Neuhegi darf dieses Projekt nicht verunmöglichen.
Das Grundwasser ist besonders bei Tunnels ein wichtiges Kriterium. Tunnels, welche durchs Grundwasser führen, werden vom Kanton meist nicht bewilligt, argumentiert der Stadtrat.
Erschliessungslösungen, welche die Frauenfelderstrasse entlasten, betreffen das Gemeindegebiet von Wiesendangen. Auch hier gilt, dass eine Lösung gesucht werden muss, welche für Wiesendangen möglichst verträglich ist.
Am östlichen Ende der Sulzerallee ist ein neues Schulhaus geplant. Ob die Erschliessung von Neuhegi den Schulbetrieb beeinträchtigt, muss ein Kriterium sein für die Beurteilung einer Lösung. Ebenso soll beurteilt werden, ob die Lösung Gefahrenpotential für Kinder schafft.
Eine gute Lösung ist nicht nur kurzfristig gut, sondern bietet auch mittel- und langfristig Potential. Die Lösungsansätze zur Erschliessung von Neuhegi sollten darum daraufhin geprüft werden, ob sie auch bei stärkerem Verkehrsaufkommen funktionieren.
Je umweltverträglicher eine Lösung zur Erschliessung von Neuhegi ist, umso besser. Heute bietet die Freihaltezone und das Nahrerholungsgebiet rund um das Schloss Hegi der Natur Raum, welcher diese für sich beanspruchen darf.
Eine Erschliessungslösung soll dem örtlichen Gewerbe und der Industrie dienen, indem sie die Zu- und Wegfahrt zu den Werkplätzen erleichtert. Gewerbe und Industrie sind dabei auf möglichst effiziente Routen angewiesen, wo auch mal grössere Lastwagen gut und sicher an die Areale herangeführt werden können.